Auf dieser Seite informiere ich Sie regelmäßig über Neuigkeiten aus den Bereichen Arbeit und Leben. Die Auswahl der Artikel ist rein subjektiv, unkommentiert und die Artikel sind sehr verkürzt wiedergegeben!
03.12. 2013, WAZ
Polizisten werden zur Zielscheibe von Gewalt
Fas 80 Prozent der Beamt/innen mit Bürgerkontakten erleben in der Alltagsarbeit Übergriffe.
Die in einer Umfrage geschilderten Angriffe reichen von Pöbeleien bis zu Attacken mit Fäusten und Messern. Für die Studie wurden rund 18500 Polizist/innen, knapp jede/r zweite in NRW, zu Gewalterfahrungen im Jahr 2011 anonym befragt. Die Belastungen sind in bestimmten Bereichen besonders hoch. Dazu zählen der Wachdienst und die Bereitschaftspolizei, wo über drei Viertel der Beamt/innen mindestens einem tätlichen Angriff pro Jahr ausgesetzt sind.
Knapp die Hälfte (40 Prozent) reagiert auf das Erleben von Gewalt mit anhaltenden Schlafstörungen, Reizbarkeit und erhöhter Wachsamkeit.
Bei tätlichen Angriffen waren in jedem zweiten Fall körperliche Verletzungen wie Prellungen, Blutergüsse oder Schürfwunden die Folge, aber auch Knochenbrüche und innere Verletzungen.
Jede/r zehnte betroffene/r Polizist/in wird als Folge eines Angriffs krank geschrieben. Es zeige sich, dass der Arbeitsalltag von Polizist/innen noch gefährlicher und stressiger ist als bisher angenommen.
Für 2012 wurden NRW-weit fast 6000 Vorfälle registriert, bei denen es zu Straftaten gegen Polizeibeamt/innen kam. Über 1800 von ihnen seien im Einsatz verletzt worden.
Viele Beamt/innen seien auf schwierige Konfliktsituationen nicht genügend vorbereitet.
Viele Beamt/innen verzichteten auf einen Strafantrag nach einem tätlichen Angriff, weil sie dienstliche Nachteile befüchteten.
Literatur: www.polizei.nrw.de (dort gibt es den kompletten Bericht als download)
16.11. 2013, WAZ
Kinder, mit euch lässt der Stress nach (WAZ-Wochenende - Titelgeschichte)
Der Burnout verdrängt den Herzinfarkt - zumindest in unserer Wahrnehmung. Berühmte Menschen wie der ehemalige Skispringer Sven Hannawald, die Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel oder der Fernsehkoch Tim Mälzer stöhnen nicht über Stress - sie brennen aus.
Der Burnout scheint das neue Volksleiden zu sein.
Die Ursache sehen viele in der Arbeit. Immer mehr muss geleistet werden, von immer mehr Menschen.
Doch ist Arbeit wirklich der Übeltäter? Der Bochumer Personalpsychologe Rüdiger Hossiep:" Burnout ist nur in seltenen Fällen allein auf Arbeitsbelastuing zurückzuführen, da müssen weitere Dinge hinzukommen."
Zum Beispiel beeinflusst das Risiko, ob jemand seelisch stabil ist, ob er Rückhalt in der Familie oder bei Freunden findet, welche Veranlagung er/sie mitbringt und vieles mehr.
Auch die Art der Arbeit ist entscheident. Macht mir die Arbeit Freude? Halte ich das, was ich tue, für sinnvoll? Habe ich die Möglichkeit zu gestalten?. Rüdiger Hossiep sagt mit Blick auf die Arbeitgeber/innen:" Wer Leistung fordert, muss Sinn bieten."
Der direkte Vorgesetzte ist die Achillesferse für die Arbeitszufriedenheit des Mitarbeiters. Kritisiert der Chef nur oder lobt er auch? Fördert sie oder fordert sie nur? Erkennt er die Arbeitsleistung an oder nimmt er sie als selbstverständlich hin?
Rüdiger Hossiep:"Es gibt lange Diskussionen darüber, ob Führungskräfte überhaupt motitvieren können. Fest steht jedoch, dass sie demotivieren können."
So können Sie ihr Burnout Risiko kostenlos testen:
Bis zum zum 15. Februar 2014 im Internet unter www.waz.de/burnout-test.
Der kostenlose Check ist kein Medizintest und ist nicht gedacht für Menschen, die in psychiatrischer oder psychotherapeutischer Behandlung sind. Der Test dauert ca. 20 Minuten und ist nur online möglich. Er sollte nicht in oder nach einer schlaflosen Nacht oder nach einerv stressigen Situation ausgeführt werden.
31.10.2013, WAZ
"Das Land der Workaholics"
"Wer mehr als 40 Stunden arbeitet, sollte mit Gehaltsentzug bestraft werden", sagt der Kölner Psychologe Stefan Grünewald im Interview.
Heute sind wir erschöpft und ausgebrannt. Ist unsere Psyche Moden unterworfen?
- Wenn es eine Mode gibt, dann die, dass nervöse Störungen als Burn-out bezeichnet werden. Das klingt wie eine moderne Tapferkeitsmedaille. Es sind aber die gleichen Krankheitsbilder wie früher, etwa Depression oder Nervenleiden.
(An anderer Stelle habe ich den aus meiner Sicht sehr trefflichen Begriff "Erschöpfungsdepression" gefunden - B. Thomas)
Woher kommt die Zunahme der psychischen Erkrankungen?
- Viele Menschen haben auf Autopilot umgeschaltet. Sie erhöhen ihr Lebens- und Arbeitstempo, weil sie hoffen, dass sie durch besinnungslose Betriebsamkeit potentielle Krisen abwehren können. Das macht krank.
Der Samstag gehört uns, 24 Tage Urlaub im Jahr sind das Mindeste. Die Generationen zuvor haben mehr gearbeitet.
- Die haben aber anders gearbeitet. Die hatten eine Rhytmik von Betriebsamkeit und Innehalten. Dahin sollten wir zurück. Das ist besser als eine Kürzung der Arbeitszeiten zu fordern. Sie pressen nur in 30 Stunden, was sie vorher in 35 Stunden gemacht haben. Wir brauchen wieder Zeit um ein Schwätzchen zu halten, Gedanken schweifen zu lassen.
Was muss sich ändern?
- Unsere Haltung! Wir bringen uns in die Erschöpfung durch vielfache Perfektionsansprüche. Und längst haben wir unseren Werkstolz abgelöst durch einen Erschöpfungsstolz. Wenn wir Pausen machen, dann ist der Stress geringer.
Welche Warnsignale gibt es?
- Sie haben ständig Kopfschmerzen, können nicht Einschlafen, wälzen sich nachts rum und werden wach. Das sind alles Hinweise, dass es am Tag nicht mehr gelingt, das Zuviel zu verarbeiten.
Literatur: Stress Studie 2013, Techniker Krankenkasse
17.09. 2013, WAZ
Politik versagt im Kampf gegen Kindesmissbrauch
Trotz aller Initiativen zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs an Kindern sind die Fallzahlen in NRW kaum verändert. Jährlich werden immer noch mindestens 2500 sexuellen Vergehens an Kindern polizeilich angezeigt.
Ursuala Enders, Leiterin der Kölner Beratungsstelle "Zartbitter", ist enttäuscht von den Bemühungen, Missbrauch zu bekämpfen:"Die bitterste Erfahrung ist das Versagen der Politik in den letzten drei Jahren."
Die großen Kampagnen des Bundesfamilienministeriums des Landes, des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung und der Polizei seien unabgestimmt gelaufen und hätten nichts gebracht: "Da wird meist nur Kosmetik betrieben und anschließend bleibt alles beim Alten."
Tatsächlich fehle es den Beratungsstellen vor Ort an Geld:"Zartbitter bekommt vom Land NRW für die vier Beratungsstellen heute de facto weniger Geld als Mitte der 90iger Jahre. Der Betrag wurde gekürzt, weder steigende Sach- und Lohnkosten wurden ausgeglichen."
Im Jahr 2012 lag die Zahl der angezeigten Fälle bei 2688. Die Dunkelziffer ist ca. fünf mal so hoch, das wären in NRW mehr als 13.400 Fälle.
Die Taten ereignen sich meist im vertrauten Umfeld des Kindes. Laut Statistik kannten sich Täter und Opfer in mehr als 60 Prozent der Fälle.
Siehe auch WAZ, 17.09.2013 "Das verschwiegene Verbrechen"
Weitere Informationen: www.waz.de/missbrauch
Hilfsangebote:
Duisburg: www.wildwasser-duisburg.de
Bochum: www.neue-wege-caritas-bochum.de
www.wildwasser.de
06.09. 2013 Übernommen von: Kobi Seminare Dortmund
Bildungsscheck ab Sept. 2013 noch attraktiver: Förderung bis zu zweimal 2000 EUR pro Jahr möglich
Mit dem „Bildungsscheck Nordrhein-Westfalen“ fördert die nordrhein-westfälische Landesregierung die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung. Erhalten können den Bildungsscheck Mitarbeiter/-innen in Unternehmen (individueller Zugang) oder das Unternehmen selbst (ausgenommen ist der öffentliche Dienst). Wenn das Unternehmen den Bildungsscheck beantragt, gelten besondere Bedingungen. Betriebe mit weniger als 250 Beschäftigten können auf vereinfachtem Weg bis zu 20 Bildungschecks erhalten. Wenn Sie selbst den Bildungscheck beantragen, spielt die Betriebsgröße keine Rolle. Unter bestimmten Voraussetzungen steht der Bildungsscheck auch für Berufsrückkehrende sowie Existenzgründerinnen und Existenzgründer (in den ersten fünf Jahren) zur Verfügung.
Übernommen werden anfallende Fortbildungskosten bis zu max. 50%, höchstens jedoch seit Sept. 2013 (NEU) 2000 Euro! pro Bildungsscheck. Diese Förderung können Sie ab sofort jährlich bekommen, nicht wie bisher alle zwei Jahre. Über den betrieblichen Zugang sogar ein zweites Mal im selben Jahr.
Ausführliche Informationen finden Sie im Netz: www.mags.nrw.de, inkl. der Liste der Beratungsstellen in Ihrer Nähe, an die Sie sich wenden können, um einen Bildungscheck zu erhalten. Ebenfalls neu: Sie dürfen sich zur Fortbildung anmelden, bevor Sie einen Bildungsscheck erhalten haben!
WAZ, 02.09. 2013
Krankenkassen sparen stark bei Vorsorge-Kursen
Die gesetzlichen Krankenkassen sparen bei der Ausgabe für die Gesundheitsvorsorge. Von 2008 bis 2012 kürzten sie die Ausgaben für Anti-Stress-Maßnahmen und Gesundheitsflöödreung um 30 Prozent auf durchschnittlich 3,41 € pro Versicherten und Jahr.
Von den Kürzungen betroffen seien vor allem "Individualmaßnahmen", wie Wirbelsäulengymnastik oder Burnout-Prävention.
Die Koaition hat im Bundestag ein Präventionsgesetz beschlossen, nachdem die Kassen ab 2014 je Versichertem sieben Euro ausgeben müssen.
WAZ, 26.08. 2013
Gesunde Mitarbeiter machen sich bezahlt
Heute ist schon jeder vierte Deutsche über 60 Jahre alt, Tendenz steigend. Diese Zahlen machen die Herausforderung deutlich, vor der kleine Betriebe, ebenso wie große Konzerne stehen: Das Lebensalter steigt und die Zahl der Erwerbstätigen sinkt, die Menschen müssen länger arbeiten.
Unternehmen übernehmen zunehmend Veantwortung dafür, dass ihre Mitarbeiter/innen dies motiviert und gesund können.
Betriebliches Gesundheitsmanagement bedeutet neue Strategien einzuschlagen um ältere Fachkräfte zu halten zund mit ihnen richtig umzugehen.
Die traurige Hitliste der Gründe für Arbeitsunfähigkeit wird seit Jahren von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Atmungssystems angeführt. Dahinter stehen Belastungen wie schweres Heben und Tragen sowie der Umgang mit gefährlichen Stoffen.
Hinzu kommen flexible neue Arbeitsformen, auf die sich Menschen einstellen müssen. Oft wird verlangt, rund um die Uhr erreichbar zu sein, es gibt ständig Veränderungen durch Umstrukturierungen, der Leistungs- und Zeitdruck steigt. Immer mehr Menschen werden aufgrund dieser psychischen Belastungen arbeitsunfähig oder gehen früher in Rente.
Was können Arbeitgeber tun?
In vielen Firmen ist garnicht bekannt, welche Belastungen es gibt. Einzelne Maßnahmen wie etwa Rückenschul- oder Entspannungsangebote haben keinen nachhaltigen Effekt. Wichtig wäre es, sich eine Fachberatung ins Haus zu holen, die innerhalb des Hauses die speziellen Probleme analysiert.
Experten für Arbeitsschutz und Gesundheit:
- Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizini; www.baua.de
- Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Köln; www.bfg-institut.de
- Das Institut für Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Gesunheitsförderung und Effizienz; www.auge-institut.de
Das Institut für Arbeitsschutz; www.dguv.de/ifa
WAZ, 25.07. 2013
Stress im Job: Zahl der Reha-Kuren steigt stark an
Aufgrund der zunehmenden Stressbelastung im Betrieb brauchen immer mehr Arbeitnehmer/innen eine Reha-Kur, um im Beruf fit zu bleiben.
...Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) wurden im Vorjahr 1,1 Millionen Reha-Behandlungen genehmigt - 25 Prozent mehr als im Jahr 2005. Die DRV fügt den Anstieg darauf zurück, dass die geburtenstarken Jahrgänge ins Alter kommen, in dem der Bedarf an Therapien wächst. Auch der Einstieg in die Rente mit 67 und Einschränkungen bei der Frührente lassen den Reha-Bedarf steigen. Dabei erhöht sich die Zahl der psychischen Störungen: Bei Männern lag bei 18 Prozent der Reha-Kuren im Jahr 2012 eine psychische Erkrankung zugrunde (2005: 15,6 Prozent).
Nach Angaben der DRV kommt mehr als jeder Dritte, der medizinische Reha-Leistungen erhält, aufgrund von gesundheitlichen Beschwerden an Skelett, Muskeln oder Bindegewebe.
Eine medizinische Reha dauert durschnittlich 29 Tage und kostet 3600 Euro.
WAZ, 20.07.2013
Gesundheitsprojekt für Pflegekräfte gestartet
Der Caritasverband Münster nimmt die Gesundheit von Pflegekräften über 50 Jahren stärker in den Blick. In den Caritas-Sozialstationen Duisburg-Rheinhausen und Velen ist das Projekt "Zukunft pflegen" (ZUPF) gestartet, um Vorbeugungsstrategien für einen möglichst langen Verbleib im Beruf zu entwickeln.
Das ZUPF-Projekt soll neben einem themenbezogenem Coaching für Personalverantwortliche vor allem eine Plattform für den kollegialen Austausch in ambulanten und stationären Einrichtungen bieten. "Ein Umdenken in der Personalentwicklung ist angesichts der schwierigen Pflegesituation dringend erforderlich", sagt der Projektleiter Bernhold Möllenhof von der Caritas Münster.
Pflegekräfte, die nicht gesundlich "gepflegt" würden, neigten zu Krankheit, seien demotiviert oder wanderten ab, um einen vermeintlich besseren Arbeitgeber zu finden.
Auf 100 freie Stellen in der Pflege kämen zurzeit nur 35 arbeitslose Pflegefachkräfte. In der Altenhilfe vergingen durchschnittlich 124 Tage bis zur Wiederbesetzung einer Stelle. Damit liegt sie über 50% höher als im Durchschnitt aller anderen Berufsfelder.
WAZ, Bochum, 26.06.2013
Die 24-Stunden-Kita kommt
Peter Wenzel, Geschäftsführer des Kita-Zweckverbandes des Bistums Essen:
- ...Als Projekt haben wir in der Planung in Wattenscheid und Essen jeweils eine 24-Stunden-Kita einzurichten....Dazu gibt es einen Bedarf, dem wir gerecht werden wollen, z.B. für Krankenschwestern, die zur Nachtschicht müssen und keine andere Betreuung für ihr Kind haben....
(WAZ) Wie zufrieden sind die katholischen Erzieherinnen?
- ...Was uns mit großer Sorger erfüllt: Der Druck auf die Mitarbeiterinnen wächst kontinuierlich. Die Anforderungen mit weniger Zeit und mit mehr Kindern werden größer. Die Zahl der Krankentage hat sich seit 2007 verdoppelt. Woran die Mitarbeiter leiden sind Schlafstörungen - im erheblichen Maße.
- Was können Sie dagegen tun?
- ...Der erste Schritt ist, wenn man das Gefühl bekommt, dass Leistung geachtet wird. Und wenn man schaut, wer welche Sorgen hat, kann man konkrete Angebote machen. Der Mut bei den Arbeitgebern fehlt, überhaupt nachzufragen....
Literaturempfehlung: Stress Studie 2013, Techniker Krankenkasse
WAZ, 03.04.2013
Hilfe für türkische Spielsüchtige
Türkischsprachige Glücksspielsüchtige können sich ab sofort in NRW an eine kostenlose und anonyme Beratungshotline wenden. Die Telefonberatung auf türkisch ist in NRW an drei Abenden in der Woche unter der Nummer 0800 32 64 762 erreichbar. Die NRW Fachstelle Sucht kooperiert mit den Landesstellen Glückspielsucht in Bayern und im Saarland, die bereits seit 2011 telefonisch beraten.
WAZ, 03.04.2013
22 558 Bürger/innen zwangsweise in der Psychiatrie
-30 Prozent mehr Einweisungen in NRW-
Die Zahl der Zwangseinsweisung ist seit dem Jahr 2000 um rund 30 % gestiegen. In NRW gab es 2012 insgesamt 22558 Verfahren zur Zwangseinweisung. Von den bundesweit 1,2 Millionen Menschen, die jedes Jahr stationär in psychiatrischen Einrichtungen behandelt werden, werden mehr als 10 Prozent gegen ihren Willen eingewiesen. 60 % der zwangsbehandelten sind Männer.
2011 sind in NRW 1501 "Beschwerden in Freiheitsenziehungs-, Unterbringungs- und betreuungsrechtlichen Zuweisungssachen" eingereicht worden. Die Zwangseinweisung ist an ein ärztliches Gutachten und die Genehmigung eines Richters gebunden. Ein zweiter Arzt soll die Notwendigkeit der Unterbringung nach Möglichkeit bestätigen.
WAZ, 27.10.2012
Tausende Schüler wegen Depression in der Klinik
Die Zahl der Schüler/innen, die wegen Depression und Angstsymptomen in Kliniken behandelt werden, hat sich in NRW seit 2009 um 50% erhöht. Im Jahr 2011 mussten 8600 Kinder und Jugendliche mit der Diagnose Depression stationär ins Krankenhaus. Zwei Jahre zuvor (2009) seien es noch 5900 Schüler/innen im Alter von 10 - 19 Jahren gewesen.
Mädchen leiden fast doppelt so häufig an seelischen Beeinträchtigungen wie Jungen. Die depressiven Störungen äußern sich unterschiedlich: Manche der Kinder sonderten sich ab, andere würden aggressiv. Häufig klagen sie über Kopf- oder Bauchschmerzen, seien antriebslos und hätten kein Selbstwertgefühl.
Karl Georg Donath, beim Landschaftsverband Westfalen zuständig für den Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie, sagt:" Die Stressfaktoren haben auf jeden Fall zugenommen. Ob es die Reduzierung der Schulzeit beim Abitur ist oder der allgemeine Leistungsdruck. Es kann schnell zu Überforderungen kommen. Auch weil die Kinder heute in der Freizeit viel Stress haben. Der Terminkalender ist randvoll." Wenn die Kinder sich zurückziehen, wenn sie in sich gekehrt sind und das Interesse an Aktivitäten verlieren - wie Vereinssport oder sich mit Freund/innen treffen-, sollten Eltern wachsam werden.
WAZ, 07.02. 2013
Kinder leiden an Stress und Depressionen
Immer mehr Kinder und Jugendliche in NRW leiden unter Depressionen. "Bereits Kleinkinder erleben Termindruck durch ein umfangreiches Ausbildungsprogramm ihrer Eltern oder sitzen drinnen vor Fernseher, Spielkonsole oder Computer." so die Gesundheidsministerin Barbara Steffens.
Von 2005 bis 2011 hat sich die Zahl der stationären Behandlungsfälle von Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren nahezu verdreifacht. Ambulant wurden 2011 fast 52000 Kinder und Jugendliche in NRW wegen Depressionen behandelt, weitere 5300 sogar stationär. Bei inzwischen fast 25% der Jugendlichen liegen Anhaltspunkte für psychische Probleme vor.
WAZ, 17.01. 2013
Ärzte müssen sich vor Gericht verantworten
Vorwurf: Missbrauch und heimliche Fotos
Marburg. In zwei Fällen müssen sich Ärzte vor Gericht verantworten:
In Marburg wird einem Arzt wegen sexuellem Missbrauchs einer 13-jährigen der Prozess gemacht. In Frankenthal hat die Staatsanwaltschaft gegen einen ehemaligen Frauenarzt aus dem rheinland-pfälzischen Schifferstadt wegen heimlcih aufgenommerner Fotos von Hunderten von Patientinnen Anklage erhoben.
In Marburg wirft die Staatsanwaltschaft dem Arzt vor, sich während einer Untersuchung an der Jugendlichen vergriffen zu haben. Dabei soll es dann zu beischlafähnlichen Handlungen gekommen sein.
Dem Arzt aus Schifferstadt wird vorgeworfen, von Mai 2008 - August 2011 im Behandlungszimmer seiner Arztpraxis mit einer versteckten Kamera den Genitalbereich der Patientinnen fotografiert und teils auch kurze Videos angefertigt zu haben. Es gehe um 1884 Einzeltaten. Der Mediziner soll auch einige Frauen in der Umkleidekabine fotografiert haben, die zum Behandlungsraum gehörte.
WAZ, 16.01. 2013
10.000 Kinder akut gefährdet
Die nordrhein-westfälischen Kreisjugendämter haben 2011 mehr als 10.000 Kinder aus ihren Familkien genommen, weil sie das Kindeswohl akut gefährdet sahen. Mit insgesamt 10 617 Fällen von "Inobhutnahme" sei ein neuer Höchststand erreicht worden. Auch bei anderen Maßnahmen habe es steigende Fallzahlen gegeben. So seien 2011 rund 25.600 Kinder und Jugendliche in Heimen oder betreuten Wohnformen untergebracht worden, 3,6 % mehr als im Vorjahr. 22.000 Kinder kamen zu einer Pflegefamilie, 4,4 % mehr als 2010.
WAZ, 16.01.2013
Jeder 10. Jugendliche lebt von Hartz IV
Jeder zehnte junge Mensch in NRW wohnt einer aktuellen Studie zufolge in einem Haushalt, der auf Arbeitslosengeld II (Hartz IV) angewiesen ist. Damit liege NRW deutlich über dem Bundesdurchschnitt, erkklärte der Deutsche Gewerkschaftsbund. Bundesweit leben demnach 8,6 Prozent der 15 - 25 jährigen in Hartz-IV-Haushalten. Mit fast 22 Prozent erreicht Gelsenkirchen (siehe auch Artikel vom 22.10.2012 weiter unten) den bundesweiten Höchststand. Auch Städte wie Essen, Duisburg, Dortmund und Wuppertal zählen den Angaben nach zu den 25 Kreisen mit den höchsten Quoten an armen Jugendlichen.
WAZ vom 01.10.2012
"Arbeitsverdichtung macht Beamte krank"
Peter Heesen, Bundesvorsitzender des Beamtenbundes, wirft den öffentlichen Auftragggebern mangelnde Vorsorge zu ..und er kümmert sich zu wenig um die Gesundheit der Mitarbeiter/innen.
Täglich fehlen 18.000 Beschäftigte wegen Krankheit. Der Krankenstand beim Staat in NRW liegt mit 6,4 % über dem Krankenstand in der Wirtschaft (4,7%).
WAZ vom 02.10. 2012
"Gefangen im Netz"
"Ich wach morgens auf, mach den Computer an, und dann sitz ich bis abends, bis ich schlafen geh".
Internetsucht ist die neueste Form der Abhängigkeit und muss/
sollte behandelt werden. Ca. 550.000 Menschen, meist Männer, leiden an
dieser Form der Erkrankung. Als Reaktion darauf hat die LWL-Klinik in Bochum eine Medienambulanz eröffnet. T: 0234 5077 333, E-Mail: anja.volke@wkp-lwl.org.
Weitere Informationen: www.fv-medienabhaengigkeit.de
WAZ v. 22.10.2012
Armut von Kindern ist im Ruhrgebiet am größten
Das Risiko von Kleinkindern in Armut aufzuwachsen ist im Ruhrgebiet besonders schlimm. Trauriger Spitzenreiter in dieser Hinsicht ist Gelsenkirchen. 40% der unter Dreijährigen wachsen in Familien auf, die auf staatliche Grundsicherung angewiesen sind.
WAZ-Bochum, 30.11. 2012
Therapeut soll 5000 € zahlen
".....Ein 50 jähriger Psychotherapeut soll 5000 € an eine gemeinnützige Organisation wegen angeblicher sexuellen Handlungen mit einer Patientin zahlen......
Das Verfahren wurde eingestellt, weil....es aufgrund besonderer Umstände unter anderem im Verhältnis zwischen dem Therapeuten und der Patientin unklar gewesen sei, ob diese (sexuellen Handlungen) überhaupt strafbar seien......"
WAZ, 31.12. 2012
Wegen der Psyche in Frührente
Psychische Erkrankungen treiben immer mehr Arbeitnehmer in die Frührente. Vier von zehn Beschäftigten, die vorzeitig aus dem Beruf ausscheiden sind psychisch krank (Statistik der Deutschen Rentenversicherung). Demnach machten rund 41 % der Arbeitnehmer/innen, die eine Erwerbsminderungsrente beantragten, Depressionen, Angstzustände oder eine andere psychische Erkrankung geltend. Im Jahr 2000 hatte dieser Anteil bei 24 % gelegen!...
WAZ vom 08.01.2013 (Leben)
"Süchtig nach der virtuellen Welt"
....Ca. 1,5 % der Gesamtbevölkerung sind Internetsüchtig (ca. 560.000 Menschen).
Bei jungen Mädchen liegt die Wahrscheinlichkeit, Suchtverhalten zu zeigen, bei 8,6 Prozent im Vergleich zu Jungen mit 4,1 Prozent.
Das virtuelle Leben von Mädchen findet in sogenannten Chatrooms statt (Facebook und andere), während Jungen eher zu (Online-)Spielen neigen.
Die Internetnutzung wird zum bestimmenden Ritual, zum eigentlichen Freizeitziel.
Hilfen gibt es auf der Internetseite des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) unterv www. computersuchthilfe.info.